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 Messianische Christologie (2)

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    Messianische Christologie (1) Eine Studie der hebräischen Prophetie über das erste Kommen des Messias

    Jesaja 7,1-17
    Geboren von einer Jungfrau

    Jes 7,1: Und es geschah in den Tagen Ahas', des Sohnes Jothams, des Sohnes Ussijas, des Königs von Juda, da zog Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, nach Jerusalem hinauf zum Streit wider dasselbe; aber er vermochte nicht wider dasselbe zu streiten.
    Jes 7,2: Und es wurde dem Hause David berichtet und gesagt: Syrien hat sich in Ephraim gelagert. Da bebte sein Herz und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Waldes vor dem Winde beben.
    Jes 7,3: Und Jehova sprach zu Jesaja: Geh doch hinaus, dem Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, nach der Straße des Walkerfeldes hin,
    Jes 7,4: und sprich zu ihm: Hüte dich und halte dich ruhig; fürchte dich nicht, und dein Herz verzage nicht vor diesen beiden rauchenden Brandscheit-Stümpfen, bei der Zornglut Rezins und Syriens und des Sohnes Remaljas.
    Jes 7,5: Darum, daß Syrien Böses wider dich beratschlagt hat, Ephraim und der Sohn Remaljas und gesagt:
    Jes 7,6: Laßt uns wider Juda hinaufziehen und ihm Grauen einjagen und es uns erobern und den Sohn Tabeels zum König darin machen;
    Jes 7,7: so spricht der Herr Jehova: Es wird nicht zustande kommen und nicht geschehen.
    Jes 7,8: Denn Damaskus ist das Haupt von Syrien, und Rezin das Haupt von Damaskus; und in noch fünfundsechzig Jahren wird Ephraim zerschmettert werden, daß es kein Volk mehr sei.
    Jes 7,9: Und Samaria ist das Haupt von Ephraim, und der Sohn Remaljas das Haupt von Samaria. Wenn ihr nicht glaubet, werdet ihr, fürwahr, keinen Bestand haben!
    Jes 7,10: Und Jehova fuhr fort, zu Ahas zu reden, und sprach:
    Jes 7,11: Fordere dir ein Zeichen von Jehova, deinem Gott; fordere es in der Tiefe oder oben in der Höhe.
    Jes 7,12: Und Ahas sprach: Ich will nicht fordern und will Jehova nicht versuchen.
    Jes 7,13: Da sprach er: Höret doch, Haus David! Ist es euch zu wenig, Menschen zu ermüden, daß ihr auch meinen Gott ermüdet?
    Jes 7,14: Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird seinen Namen Immanuel heißen.
    Jes 7,15: Rahm und Honig wird er essen, wenn er weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen.
    Jes 7,16: Denn ehe der Knabe weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land verlassen sein, vor dessen beiden Königen dir graut.
    Jes 7,17: Jehova wird über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit dem Tage, da Ephraim von Juda gewichen ist – den König von Assyrien
    --------

    Die Kapitel 7-12 bilden bei Jesaja eine einzige Einheit, die manchmal als das «Buch vom Immanuel» bezeichnet wird, weil der Name «Immanuel» dreimal im hebräischen Text erscheint
    (7, 14; 8, 8.10).
    Die erste Prophetie, die wir in diesem Abschnitt der Bibel betrachten wollen, beschäftigt sich mit der Geburt Immanuels.
    In der Bibel zeigen sich die Gedanken der Eltern in der Bedeutung des Namens, den sie ihrem Kind geben.
    Und wenn Gott selbst ein Kind benennt, wie hier, dann zeigt dessen Name seine innerste Natur. «Immanuel» bedeutet «mit uns, Gott».
    Der Charakter des Kindes wird sein «Gott unter uns».

    Wie in unserer Diskussion von Genesis 3,15, so ist auch Jesaja 7,13-14 eine Prophezeiung, die sich auf die jungfräuliche Empfängnis und Geburt des Messias bezieht.
    Es ist vielleicht die am gegensätzlichsten ausgelegte der messianischen Prophetien und erfordert darum eine genauere textliche Analyse als andere.
    Die genaue Bedeutung dieser Passage wird von Rabbinern, liberalen Theologen und sogar einigen evangelikalen Theologen bestritten.
    Die Passage spricht von einem «Zeichen: Eine Jungfrau wird schwanger sein».

    Es gibt hier zwei Streitpunkte:

    1. Das Zeichen

    Da der Kontext des Kapitels eine sich schnell erfüllende Prophezeiung erfordert, die König Ahas ein Zeichen gibt,
    wie kann sie auf die Geburt eines Kindes bezogen werden, das erst etwa 700 Jahre später geboren wurde, wie in Matthäus 2, 22-23 erklärt wird?

    2. Das hebräische Wort «almah»

    Bedeutet es wirklich «Jungfrau» oder einfach eine junge, unverheiratete Frau?
    Wir werden uns mit diesen beiden umstrittenen Fragen beschäftigen, bevor wir über den Sinn des Textes selbst sprechen.

    Da Jesaja 7,13-14 ein sofortiges Zeichen an König Ahas erfordert, haben viele Evangelikale diesen Vers als ein Beispiel von «doppelter Erfüllung» angesehen.
    Dieses Prinzip besagt, dass eine Prophetie mehr als eine Erfüllung haben kann.
    Demgemäss kann dieser Vers also sowohl ein Zeichen für König Ahas als auch das Zeichen aus Matthäus 2, 22-23 (die Geburt von Jesus) sein.

    Der Verfasser dieses Artikels akzeptiert das Prinzip der doppelten Erfüllung weder hier noch an irgendeiner anderen Stelle der Bibel.
    Wenn dieser Grundsatz nämlich zutreffen würde, bestünde überhaupt keine wirkliche Notwendigkeit für die Jungfrauengeburt.

    Es gibt noch ein anderes, besseres Auslegungsprinzip für biblische Texte, nämlich dasjenige der «doppelten Bezugnahme».
    Dieses Prinzip besagt, dass ein Abschnitt der Heiligen Schrift, der sich mit einer Person, einem Ereignis und einer Zeit befasst, von einem anderen Schriftabschnitt gefolgt werden kann, der sich mit einer anderen Person oder Zeit bzw. Ort beschäftigt, ohne dass dabei eine klare Trennung zwischen den beiden Blöcken gemacht oder auf eine Lücke zwischen ihnen hingewiesen wird. Die Tatsache eines solchen Zeitsprungs ist von anderen Schriftstellen her bekannt. Es gibt hier daher zwei verschiedene Prophezeiungen, die Seite an Seite stehen und jede ihre eigene Erfüllung haben - aber eben nur eine Erfüllung pro Prophetie. «Doppelte Erfüllung» bedeutet, dass eine Weissagung zwei Erfüllungen haben kann. «Doppelte Bezugnahme» besagt demgegenüber, dass ein Teil der Schrift tatsächlich zwei Prophetien beinhalten kann, die jede ihre eigene Erfüllung haben. Wie später erklärt werden wird, enthält Jesaja 7, 13-17 zwei ziemlich verschiedene Prophetien mit unterschiedlichen Zielsetzungen, die unterschiedliche Erfüllungen zu verschiedenen Zeitpunkten haben. Die grösste Debatte ist natürlich über die genaue Bedeutung des hebräischen Wortes almah entstanden, hier mit Jungfrau übersetzt. Um eine junge Frau zu beschreiben, hätte Jesaja drei verschiedene Worte gebrauchen können:

    1. .Na 'a'rah Na'a'rah bedeutet junge Frau und kann sich entweder auf eine Jungfrau (1. Könige 1,2) oder eine Nicht-Jungfrau beziehen (wie in Ruth 2, 6).

    _________
    (2) Wir unterscheiden direkte und indirekte messianische Verheissungen. Die direkten erfüllen sich direkt nur im Messias (Beispiel: Psalm 110),
    die indirekten beziehen sich zuerst auf einen Typus des Messias zur Zelt des Schreibers (Vorerfüllung) und haben eine Enderfüllung zur Zeit des Messias. Nach der Überzeugung der Redaktion gibt es mehr indirekte als direkte messianische Verheissungen. Red.

    Von diesem Ausdruck nimmt man im allgemeinen an, dass er
    - und zwar ausschliesslich
    - eine Jungfrau bedeutet. Es wird argumentiert, dass Jesaja, wenn er wirklich eine Jungfrau gemeint habe, er dieses Wort verwendet hätte.
    Es ist zwar wahr, dass dieses Wort oft im Sinne von Jung frau gebraucht wird, aber nicht immer. Zum Beispiel:

    I.. In Joel 1,18 wird es mit Bezug auf eine Witwe gebraucht.
    II. In Genesis 24,16 fügt der Schreiber, weil das Wort eben nicht exklusiv «Jungfrau» meint, den Satz «hatte niemals einen Mann erkannt» hinzu, um klarzumachen, was er meint.
    II. Nochmals muss auch in Richter 21, 12 der Satz «hatte keinen Mann erkannt» hinzugefügt werden, um die genaue Bedeutung wiederzugeben.

    3. Almah

    Almah bedeutet eine Jungfrau, eine junge Jungfrau, eine Jungfrau im heiratsfähigen Alter.
    Dieser Ausdruck wird siebenmal in den hebräischen Schriften gebraucht, ohne auch nur ein einziges Mal eine verheiratete Frau zu beschreiben - dieser Punkt ist unumstritten.

    I. Genesis 24, 43. Im Kontrast zur oben erwähnten Stelle 24,16 erfordert Vers 43 keine hinzugesetzten erklärenden Bemerkungen, da das Wort schon allein ausreicht, um «Jungfrau» auszudrücken. Ausserdem wird es von Rebekka benutzt, die zum Zeitpunkt ihrer Verheiratung mit Isaak ganz offensichtlich noch eine Jungfrau war.

    II Exodus 2, 8. In Bezugnahme auf Miriam, die Schwester Moses, benutzt, die eine Jungfrau war.

    III. Psalm 68, 25. Gebraucht in bezug auf die königliche Prozession von Jungfrauen. Da der König in diesem Textzusammenhang Gott selbst ist, ist völlige Jungfräulichkeit gefordert; es ist undenkbar, dass Gott unzüchtige unverheiratete Frauen in seiner Prozession zulassen würde.

    IV . Hohelied 1, 3. Der Kontext hier ist Reinheit in der Ehe.

    V. Hohelied 6, 8. Das Wort wird hier im Gegensatz zu Ehefrauen und Konkubinen gebraucht, die offensichtlich nicht Jungfrauen sind.

    VI . Sprüche 30, 18.19. Der Begriff wird in Vers 19 im Kontrast zu einer Ehebrecherin in Vers 20 benutzt.

    VII. Jesaja 7, 14. Da alle oben genannten sechs Verse eine «Jungfrau» meinen, welchen Grund gibt es, Jes 7, 14 zur einzigen Ausnahme zu machen? (3)
    _____________
    (3) 'Wenn wir, wie der Kontext zeigt, eine Geburtsankündigung in nächster Zukunft zu erwarten haben (Jes 7, 15!.), und wenn Jes 7, 14 zugleich den Messias meint, muss almah sowohl


    Da jedermann darin übereinstimmt, dass almah eine unverheiratete Frau bezeichnet, würde, wenn die Frau in Jes 7, 14 eine Nicht-Jungfrau wäre, Gott ein Zeichen, das Unzucht und Illegitimität beinhalten würde,
    versprechen. Es ist undenkbar, dass Gott Sünde sanktionieren würde, und abgesehen davon, was wäre so ungewöhnliches an einem illegitimen Baby, dass es überhaupt ein Zeichen ausmachen könnte?

    Was die antiken jüdischen Schriftsteller angeht, so gab es keinen Streit darum, dass Jes 7,14 eine Jungfrauengeburt vorhersagt. Die Septuaginta ist eine griechische Übersetzung der hebräischen biblischen Schriften, die ungefähr 200 Jahre v. Chr. angefertigt wurde, 200 Jahre, bevor die Frage nach Jesu Messianität überhaupt auftauchte. Die Juden, die diese Übersetzung machten und viel näher an den Zeiten von Jesaja lebten als wir es heute tun, übersetzten Jes 7, 14, indem sie das griechische Wort parthenos gebrauchten, das sehr klar und ausschliesslich eine Jungfrau meint.

    Es kann darum keinen Zweifel daran geben, dass es sich bei dem einzigartigen Ereignis, das Gott als Zeichen verheisst, um die wundersame Empfängnis eines Sohnes von einem Mädchen, das noch Jungfrau ist, handelt.

    Zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte war ein Königreich dabei, sich zu erheben, das die kleineren Reiche des Mittleren Ostens bedrohte
    - das Assyrische

    Reich. Unter diesen kleineren Königtümern waren Syrien (oder Aram), das nördliche Reich von Israel (oder Ephraim) und das südliche Reich von Juda.

    Die Könige von Israel und Syrien vereinigten ihre Kräfte gegen ihren gemeinsamen Feind (Verse 1-2), aber sie hatten immer noch nicht genug militärische Macht, um der assyrischen Attacke zu widerstehen.
    Sie luden Juda ein, sich Ihnen anzuschliessen, aber Ahas, der König von Juda, lehnte das ab.

    Israel und Syrien verschworen sich daraufhin, Ahas den Thron zu nehmen, aber nicht nur Ahas allein (sonst hätten sie vielleicht Erfolg gehabt), sondern sie wollten auch das ganze Haus Davids absetzen (das ist die Betonung in Vers 2). Anschliessend wollten sie eine neue Dynastie in Juda aufrichten, die eher zu einer Allianz gegen Assyrien geneigt wäre.


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    junge Frau wie Jungfrau heissen, sonst haben wir 2 Jungfrauengeburten, eine im Alten und eine im Neuen Testament. Red.


    Das ist dann ein direkter Angriff auf Gottes ewigen Vertrag mit David. Er ist daher zum Scheitern verurteilt. (Der davidische Bund wird unter 1. Chronik 17,10b-14 im Abschnitt über die Schriften" besprochen.)

    Ahas ist kein Verehrer des einen, wahren Gottes, sondern ist in Götzendienst gefallen und fürchtet sich sehr vor dem näherrückenden Angriff (Vers 2).
    In den Versen 3-9 gibt Gott eine Botschaft für Ahas.
    In Vers 3 wird Jesaja damit beauftragt, Ahas zu treffen, der die Wasservorräte für eine Belagerung inspiziert.
    Jesaja hat auch seinen Sohn mitzunehmen.
    Sein Sohn heisst Schear-Jaschub, was bedeutet «ein Überrest wird zu rückkommen».
    Die Begründung, weshalb er seinen Sohn mitzunehmen hat, wird nicht vor den Versen 15-16 erklärt.

    In den Versen 4-6 wird die Botschaft übermittelt, die die Verschwörung beschreibt, und Ahas ermutigt, sich nicht zu fürchten.
    Die Verschwörung besteht daraus, Ahas zu stürzen und ihn durch den Sohn des Tabeel zu ersetzen.
    Jesaja war ein Meister der hebräischen Sprache und liebte es, Wortspiele anzustellen.
    Das tut er hier in Vers 6. Tabeel bedeutet «Gott ist gut». Indem er das Vokalmuster nur ganz leicht variiert, verändert Jesaja das zur Bedeutung «gut für nichts».
    Derjenige, dessen Name lautet «Gott ist gut», wird sich als «gut für nichts» herausstellen. Wegen des davidischen Bundes kann keine Verschwörung gegen das Haus David jemals Erfolg haben.
    Gott stellt das klar in Vers 7 fest, und in den Versen 8-9 wird Gott die zwei Könige richten, die an der Verschwörung beteiligt waren.

    Aber Ahas ist ein Götzendiener, der Gott nicht vertraut und der bereits seine eigenen Arrangements gemacht hat.
    Er hat Briefe und Geschenke an den assyrischen Kaiser geschickt, in denen er ihn um Hilfe bei seiner Verteidigung gegen diese beiden Könige bittet.
    Er hat grösseren Glauben an das Assyrische Reich als an den Gott Israels.

    So spricht Gott in Vers 10 ein zweites Mal.
    Er bietet Ahas ein Zeichen an — wessen auch immer es bedürfen würde, um Ahas zu überzeugen, sich nicht zu fürchten, nicht den Assyrern, sondern Gott zu vertrauen
    - was auch immer es brauchte, lasst ihn darum bitten und Gott wird es für ihn tun.
    Das Wort «Zeichen» meint nicht an sich ein Wunder, es könnte ein Wunder oder ein natürliches Zeichen sein.
    Im Kontext ist dabei aber klar, dass ein Wunder nötig sein würde, um Ahas zu überzeugen. Gott bietet ihm ein Zeichen an, wo auch

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    (4) Der Ausdruck «Schriften» bezieht sich hier speziell auf die Gliederung der hebräischen Bibel. Die «Schriften» stellen den 3. Teil dar und sind folgende Bücher: Psalmen, Hieb, Sprüche, Ruth, Hohelied, Prediger, Klagelied, Esther, Daniel, Esra, Nehemia und die Chroniken (in dieser Reihenfolge). Red.


    immer er es will - im Himmel, auf der Erde, unter der Erde - was auch immer es brauchte, um ihn zu überzeugen.

    Als Antwort wird der götzendienerische Ahas plötzlich sehr geistlich.
    In Vers 12 lehnt er es ab, Gott «auf die Probe zu stellen» oder zu «versuchen». Das ist eine Bezugnahme auf 5. Mose 6,16 (auch noch im Götzendienst war sich Ahas des wahren Gottes nicht unbewusst!), aber er wendet es falsch an. 5. Mose 6, 16 warnt davor, Gott um ein Zeichen zu bitten, aber hier bietet Gott ein Zeichen an und Ahas ist dazu eingeladen, darauf zu antworten. Ahas will kein Zeichen, damit es nicht zustande käme und er gezwungen wäre, seinen Bund mit Assyrien aufzugeben. Hierauf folgen die entscheidenden Verse, nämlich 13 und 14.
    In Vers 13 wendet sich Jesaja davon ab, Ahas als Individuum anzureden, und spricht das ganze Haus Davids an.
    Die englische Sprache unter scheidet nicht zwischen dem «Du», das sich an eine Person, und dem «Ihr», das sich an viele Menschen richtet (5)

    Im Hebräischen gibt es aber einen Unterschied und es gibt einen klaren Wechsel zwischen dem
    «Du» im Singular in den Versen 9,10,11,16,17 und dem
    «Du» im Plural in den Versen 13-14.


    Das Zeichen ist darum nicht nur für Ahas, sondern für das ganze Haus Davids.
    Das wird klarer, wenn wir die Passage wiedergeben mit genauer Bezeichnung der Worte im Singular (Sg) und Plural (Pl):

    Und wie Samaria das Haupt ist in Ephraim, so soll der Sohn Remaljas das Haupt zu Samaria sein. Glaubst du (Sg) nicht, so bleibt du (Sg) nicht.
    Und Jehova redete abermals zu Ahas und sprach: Fordere dir (Sg) ein Zeichen von Jehova, deinem Gott, es sei unten in der Hölle oder droben in der Höhe!

    Aber Ahas sprach: Ich will's nicht fordern, dass ich Jehova nicht versuche.
    Da sprach er: Wohlan, so höret, ihr vom Hause David: Ist's euch (Pl) zu wenig, dass ihr (Pl) die Leute beleidigt, ihr müsst auch meinen Gott beleidigen?
    Darum so wird euch (Pl) Jehova selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heissen Immanuel. Butter und Honig wird er essen, wenn er weiss. Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen. Denn ehe der Knabe lernt Böses verwerfen und Gutes erwählen, wird das Land verödet sein, vor dessen zwei Königen dir (Sg) graut. Aber Jehova wird über dich (Sg), über dein Volk und über deines Vaters Haus Tage kommen lassen, die nicht gekommen sind, seit der Zeit, da Ephraim von Juda geschieden ist, durch den König von Assyrien.

    In Vers 14 wird mit dem hebräischen Ausdruck «Siehe» ein Wort gebraucht, das die Aufmerksamkeit auf ein Ereignis zieht, das an sich so wohl in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft sein könnte.

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    (5) Dies wird im Deutschen zwar unterschieden, eine Prüfung zeigt aber, dass die deutschen Übersetzungen hier nicht immer exakt sind.


    Grammatikalisch ist es allerdings so, dass immer dann, wenn «siehe» mit einem hebräischen Partizip Präsens gebraucht wird, auf ein zukünftiges Ereignis Bezug genommen wird. Das ist der Fall hier. Nicht nur die Geburt, sondern auch die Empfängnis selbst ist Zukunft. Die Aussage bezieht sich nicht auf eine schwangere Frau, die dabei ist, zu gebären. (6)
    Der Text sagt ausdrücklich «die Jungfrau» (die Elberfelder Bibel, NIV und NKJV sind an diesem Punkt korrekt;
    die Luther-Bibel und NASB (7) sagt wie die meisten Übersetzungen «eine Jungfrau», was falsch ist).

    Gemäss den Regeln der hebräischen Grammatik sollte der Leser, wenn er die Benutzung eines bestimmten Artikels {die) findet, nach einem Bezug im unmittelbaren vorherigen Kontext suchen.

    Nachdem wir der Passage von Kapitel 7, 1 an gefolgt sind, hat es aber keine Erwähnung von irgendeiner Frau gegeben.
    Nachdem die Suche im unmittelbaren Textzusammenhang erfolglos war, kommt als zweite Regel das «Prinzip der vorherigen Bezugnahme»,
    also etwas, worauf viel früher eingegangen worden war und was als Allgemeinwissen unter den Beteiligten vorausgesetzt werden kann.
    Wo in der jüdischen Schrift oder Tradition gibt es irgendeinen Begriff von «der Jungfrau, die einen Sohn gebiert»?
    Der einzige mögliche Bezug ist Genesis 3, 15. Im Gegensatz zur biblischen Norm würde der Messias nach der Nachkommenschaft der Frau benannt werden.
    Warum?
    Deswegen, weil er keinen menschlichen Vater haben würde; die Seinige würde eine jungfräuliche Empfängnis und Geburt sein.

    Der Schlüsselgedanke hiervon darf nicht verfehlt werden. Gott verspricht, dass das Haus Davids nicht abgesetzt werden oder seine Identität verlieren kann bis zur Geburt des von einer Jungfrau geborenen Sohnes. Das wiederum erfordert, dass der Messias vor der Zerstörung des Tempels und seiner genealogischen Aufzeichnungen 70 n. Chr. geboren werden musste.

    Nachdem wir geschlossen haben, dass Jesaja 7, 12-14 eine langfristige Prophezeiung über die Geburt des Messias ist, bleibt dabei immer noch ein Problem übrig. Was ist mit Ahas? Ein Ereignis, das 700 Jahre in der Zukunft liegt, ist von geringer Bedeutung für ihn. Aber es gibt noch ein zweites Zeichen, in den Versen 15-17, und dieses Mal Ist es speziell für Ahas. Das «Du» in Vers 16 steht wieder im Singular und meint Ahas.
    Bevor Jesajas Sohn alt genug sein wird, moralische Entscheidungen

    --------
    (6) Hier gehen die Meinungen der Kommentatoren auseinander. Wenn man hier eine indirekte messianische Weissagung sieht, erwartet man eine Vorerfüllung In Jesajas Zeit und eine Enderfüllung zur Zeit des Messias. In diesem Fall bezieht sich V. 14 zuerst auf eine schwangere Frau in Jesajas Zeit. Red. 'New International Version und New King James Version; New American Standard Bible (Anm. d. Übers.)



    zwischen gut und böse anzustellen, werden die Könige von Israel und Syrien abgesetzt und ihre Bedrohung damit entfernt werden. Dies wurde binnen drei Jahren erfüllt. Jesaja verwendet wiederum den bestimmten Artikel vor dem Ausdruck «Junge». Diesmal gibt es einen anderen Jungen, der im Kontext erwähnt wird: Jesajas Sohn.
    Der Junge von Vers 16 kann nicht der Sohn aus Vers 14 sein,
    sondern bezieht sich zurück auf Jesajas Sohn in Vers 3.
    Warum hätte ihn Jesaja sonst mitnehmen sollen? (8)

    In Jesaja Kapitel 7 befindet sich Ahas, der König von Juda, unter der Drohung eines Angriffs. Diese Bedrohung gilt nicht nur ihm persönlich, sondern richtet sich gegen das ganze Haus Davids. Durch den Propheten Jesaja fordert Gott König Ahas auf, beruhigt zu sein und sich nicht zu fürchten. Zwei Gründe werden gegeben, zwei Zeichen, die Gottes Verheissung von Sicherheit garantieren.

    Das erste Zeichen, in den Versen 13 und 14, ist, dass kein Versuch, das Haus Davids zu zerstören, Erfolg haben wird bis zur Geburt eines von einer Jungfrau geborenen Sohnes (der Ausdruck «Jungfrau» wird sowohl vom hebräischen Vokabular als auch vom Kontext gefordert).
    Das zweite Zeichen, in den Versen 15 und 16, wird Ahas persönlich gegeben. Gott verspricht, dass der Angriff gegen ihn von Israel und Syrien keinen Erfolg haben wird, und dass die beiden feindlichen Könige aufhören werden, zu existieren, bevor Jesajas Sohn Schear-Jaschub ein Alter von moralischer Reife erreicht.

    Jesaja 7, 14 lehrt:

    • Der Messias wird von einem Mädchen geboren werden, das noch Jungfrau ist; die Erklärung von Genesis 3, 15.
    • Der Messias wird ein Gott-Mensch sein.
    • Der Messias wird ein König sein.
    • Der Messias muss vor der Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. geboren werden.

    Jesaja 8, 9-10
    Die Verheissung des Immanuel


    Jes 8,9 Tobet, ihr Völker, und werdet zerschmettert! Und nehmet es zu Ohren, alle ihr Fernen der Erde! Gürtet euch und werdet zerschmettert, gürtet euch und werdet zerschmettert!
    Jes 8,10 Beschließet einen Ratschlag, und er soll vereitelt werden; redet ein Wort, und es soll nicht zustande kommen; denn Gott ist mit uns.

    --------------------

    (8)
    Siehe diesbezüglich frühere Fussnoten der Redaktion.


    Jesaja Kap. 7 beschreibt, wie König Ahas unter der Androhung eines An griffs stand. Diese Drohung richtete sich zunächst gegen König Ahas selbst, aber auch gegen das Haus von König David. Als Gott seinen Bund mit David schloss, hatte er ihm eine ewige Dynastie verheissen (vgl. die Diskussion zu 1. Chronik 17, 10b-14 im Abschnitt über die Schriften). Dieser Bund versicherte dem Haus Davids Gottes Schutz.
    Gottes Antwort in Jesaja 7 bestand darin, König Ahas ein Zeichen anzubieten, das ihm seine Sicherheit bestätigen sollte, und noch ein weiteres Zeichen anzubieten, das den Fortbestand des Hauses Davids beglaubigen sollte.
    Der Kerngedanke lautete also, dass Gott sich vorgenommen hatte, die Linie Davids zu bewahren, bis «die Jungfrau empfangen und einen Sohn gebären und seinen Namen Immanuel nennen soll».
    Es ist daher klar, dass alle Verschwörungen und Aufstände gegen das Haus Davids zum Scheitern verdammt sind,
    bis diese Geburt stattfindet. Das ist auch der Punkt, der in Jesaja 8, 9-10 bestätigt wird.

    Die Stossrichtung dieser beiden Verse geht allerdings in den englischen Übersetzungen verloren, weil sie es verfehlen,
    «Immanuel» als wirklichen Eigennamen wiederzugeben.
    Der Name bedeutet zwar «Gott mit uns», aber es ist falsch,
    in Vers 10 statt des Namens die Übersetzung anzugeben. Es ist dasselbe Wort wie in 7, 14 und 8, 8 und sollte hier genauso wie dort wiedergegeben werden: Immanuel. Was gesagt wird, lautet nämlich «greift an, wenn ihr wollt, aber ihr werdet besiegt werden wegen Immanuel».

    Bis zur jungfräulichen Geburt des Messias verspricht Gott die Sicherheit und Identität des Hauses David zu erhalten. 70 n. Chr. wurde der Tempel in Jerusalem zerstört, und mit ihm gingen auch alle genealogischen Aufzeichnungen Israels verloren.
    Seit 70 n. Chr. ist es nicht mehr möglich gewesen, die Nachkommen des Hauses Davids zu identifizieren.
    Wenn die Verheissung, die in Jesaja 8,10 gegeben wird, wahr ist, dann folgt daraus, dass der Messias vor 70 n. Chr. geboren worden sein muss.

    Jesaja 8, 10 lehrt:

    • Der Messias muss vor der Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. geboren werden.

    --------------------
    'So z.B. auch die Elberfelder Übersetzung.



    Jesaja 9,6-7
    Uns ist ein Sohn gegeben


    Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; er heisst Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater, Friedefürst; auf dass seine Herrschaft gross werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und in seinem Königreich, dass er's zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer Jehova Zebaoth.

    Die Kapitel 7-12 bei Jesaja umfassen den fünften grösseren Teil des Buches und bilden eine einzige Einheit, die manchmal als «Das Buch vom Immanuel» bezeichnet wird. Der Name «Immanuel» erscheint dreimal in diesem Abschnitt, nämlich in den Versen 7, 14; 8, 8 und 8, 10, aber die Einheit als ganze beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten des Messias. Die beiden Verse, die hier diskutiert werden, gehen vor allem auf den Ursprung des Messias ein, sowohl den menschlichen als auch den göttlichen.

    Jesaja 9, 6a betont das Menschsein des Messias (seine Messianität wird dabei in Vers 7 gezeigt). Jesaja sieht einen Sohn, der von Gott gegeben und in die menschliche Welt geboren wird, genauer noch in die jüdische Welt. Der Satz «Uns ist ein Sohn gegeben» betont im Alten Testament ein einzigartiges Geschenk Gottes. Das ist derselbe Sohn wie in Psalm 2, auf den später eingegangen wird.

    In 9, 6b werden dem Sohn vier Namen gegeben, von denen jeder zwei Teile hat. Jeder dieser Namen ist auf Gott anwendbar, wobei drei davon exklusiv nur Gott meinen können.

    1. Wunderbarer Ratgeber (Peie - Yoeitz)
    In manchen Übersetzungen wird ein Komma zwischen diese beiden Worte gesetzt, so dass sie zu zwei getrennten Namen werden. Das Wort «wunderbar» steht im Status Constructus und sollte deswegen mit Ratgeber zusammengenommen werden. Es gibt einige Worte im Hebräischen, die nur in bezug auf Gott gebraucht werden und nie für Menschen. Ein Beispiel ist barah, was «erschaffen» bedeutet. Es wird nur von Gott und dem, was er tut, verwendet, niemals von dem, was der Mensch tut. Ein anderes Wort wie dieses ist pe/e, was im Englischen mit «wunderbar» wiedergegeben wird. Im Englischen kann «wunderbar» ganz frei für verschiedene Dinge benutzt werden, aber im Hebräischen ist es exklusiv für das reserviert, was göttlich ist.


    2. Mächtiger Gott (El-Gibbor)
    Dieser Ausdruck wird offensichtlich nie für einen blossen Menschen verwendet.


    3. Ewiger Vater (AvI-Ad)
    Wörtlich: Vater der Ewigkeit. Der Sohn, der geboren werden wird, wird der Vater der Ewigkeit sein, was bedeutet, dass er die Quelle ewigen Lebens ist. Von daher ist klar, dass es kein blosser Mensch sein kann.

    4. Friedefürst (Sar—Schalom)
    Dies ist der einzige der vier Namen, der sowohl für Menschen als auch für Gott verwendet werden kann. Ausserdem werden alle diese Namen auch noch anderswo im Buch Jesaja verwendet und beziehen sich in jedem Fall auf Gott, niemals auf Menschen.

    1. Wunderbarer Ratgeber
    Dieser Ausdruck findet sich auch in Jesaja 25, 1 «Ich will deinen Namen preisen, denn du hast wunderbare Dinge getan, (sogar) Ratschlüsse von alters her ...» und in Jesaja 28, 29 «Auch dies geht aus von Jahwe der Heerscharen, der wunderbar im Ratschluss ist ...». In beiden Fällen bezieht sich der Ausdruck klar auf Gott.

    2. Mächtiger Gott
    Diese Bezeichnung findet sich schon im nächsten Kapitel, in Jesaja 10, 21 «zum mächtigen Gott». Es gibt viele liberale Theologen, die Einwände gegen diesen Begriff des Messias als eines Gott-Menschen vorbringen. Wenn sie Verse wie Jesaja 9, 6 übersetzen, sind sie gezwungen, in den Text einzugreifen, um ihre eigenen Vorannahmen zu rechtfertigen.

    3. Ewiger Vater
    Das kann mit Jesaja 63, 16b verglichen werden «... du, Jahwe, bist unser Vater; unser Erlöser von Ewigkeit her ist dein Name.» (Luther) Dieselben Worte, die in Jesaja 9, 6 verwendet werden, sind auch in diesem Satz zu sehen, wo sie eindeutig für Gott gebraucht werden.

    4. Friedefürst
    Jesaja 26, 3 sagt: «Bewährten Sinn wirst du in Frieden bewahren». Das Objekt und Subjekt dieses Satzes ist Gott selbst. Auch in Jesaja 26, 12

    Messianische Christologie 73

    wird das Werk des Friedens wieder Gott zugeordnet: «Herr, du wirst uns Frieden geben ...». Wie oben schon gesagt wurde, wird der vierte Name «der König des Friedens» im hebräischen Text manchmal auch für Menschen verwendet. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit allerdings auf das Buch Jesaja beschränken, dann ist das Werk des Friedens allein Gottes Werk. Jesaja 9, 6 stellt uns ein Wesen vor, das sowohl Gott als auch Mensch ist. Jesaja 9, 7 zeigt uns, dass diese Person der Messias Israels ist: Er wird auf dem Thron Davids sitzen. Vers 7 ist eine weitere Bestätigung des davidischen Bundes (der in 1. Chronik 7, 10b-14 im Abschnitt über die Schriften studiert wird). Im davidischen Bund hat Gott vier Dinge verheissen:

    1. Ein ewiges Haus bzw. Dynastie
    2. Ein ewiges Königreich
    3. Ein ewiger Thron
    4. Ein ewiger Sohn


    Jesaja 9, 7 bestätigt ausserdem, dass Davids Haus, Königreich und Thron ewig erhalten bleiben werden durch den ewigen Sohn.

    Jesaja 9, 6 lehrt:
    • Der Messias wird ein König sein.
    • Der Messias wird sowohl Gott als auch Mensch sein.
    • Der Messias muss vor 70 n. Chr. erscheinen wegen der Erfordernisse des davidischen Bundes und der Zerstörung des Tempels.

    Jesaja 11,1-2
    Der Stumpf Isais


    Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen, auf welchem wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

    Die Betonung in Vers 1 liegt auf der niedrigen Herkunft des Messias. Es wird das Bild eines Baumes gegeben, der abgehauen worden ist und nur noch einen toten Stumpf übrig gelassen hat. Ein einzelner Spross bleibt, der tief, nahe am Boden wächst, bis er schliesslich Frucht bringt. Es ist interessant, dass speziell diese Prophezeiung nicht den Namen Davids, sondern den von Jesse, seinem Vater, benutzt. David wird normalerweise
    mit Königtum, königlicher Familie und Reichtum in Verbindung gebracht. Es sollte dabei allerdings nicht vergessen werden, dass David in seiner Jugend, als er im Haus von Jesse lebte, ein armer Hirtenjunge war. Während der Lebenszeit Davids wurde das Haus von Jesse von der Armut in Bethlehem zu Ehre und Majestät in Jerusalem erhoben.

    Die Betonung in Vers 1 liegt darauf, dass, obwohl der Messias ein Nachkomme Davids sein wird, er doch nicht erscheinen wird, bevor nicht das Haus Davids wieder einmal reduziert werden wird zu dem, was es in den Tagen von Jesse war. Der Vers konzentriert sich auf die niedrige Herkunft des Messias zur Zeit seiner Geburt anstelle der Majestät seines Königreiches, die bei seinem Zweiten Kommen zu sehen sein wird. Vom Stumpf Jesses aus wächst also ein Spross, der zwar tief am Boden, aber nicht fruchtlos bleibt.

    Am Ende wird dieser Schössling selbst ein eigener Baum werden. In Vers 2 wird uns erklärt, dass er die siebenfache Fülle des Heiligen Geistes haben wird. Die Beschreibung, die hier gebraucht wird, ist repräsentativ für die jüdische Menorah, den siebenarmigen Leuchter. Der «Geist des Herrn» wird einmal erwähnt, gefolgt von drei weiteren Bezugnahmen auf «den Geist von», von denen jede von zwei Attributen gefolgt wird (siehe Abbildung). Wenn wir im Leben Jesu nach der Erfüllung dieser Prophetie suchen, dann finden wir, dass:

    1. Jesus ins Haus Davids geboren wurde.
    2. er in Bethlehem geboren wurde, dem Heim Jesses.
    3. er in grosser Armut geboren wurde.

    Das wird sichtbar zur Zeit von Miriams (Marias) Reinigung.
    Das Gesetz forderte in Leviticus 12, 1-8, dass die Mutter nach der Geburt eines Babys zum Tempel gehen und zwei Opfer zu ihrer Reinigung darbringen sollte. Das hatte ein Blutopfer zu sein, und zwar gab es zwei verschiedene Opfergaben, die annehmbar waren. Normalerweise würde das Opfer aus einem Lamm und einer jungen Taube oder Turteltaube bestehen, aber für den Fall, dass eine Familie ausserordentlich arm war, war die Vorkehrung getroffen worden, dass auch zwei junge Tau ben oder Turteltauben angenommen werden konnten.

    Im Evangelium des Lukas wird uns berichtet, dass Jesu Mutter sich nur zwei Vögel leisten konnte. Sowohl Maria als auch Josef waren Nachkommen Davids, und hierdurch wird die tiefste Armut des Hauses David klargemacht.
    4. In Johannes 3, 34 beschreibt Johannes der Täufer Jesus als den, der die Fülle des Geistes hat.
    «Denn er, den Gott gesandt hat, spricht die Worte Gottes; denn er gibt den Geist ohne Mass.»

    Das Neue Testament lehrt, dass alle, die an Jesus als den Messias glauben, ein Mass des Heiligen Geistes bekommen. Weil jeder Gläubige nur ein gewisses Mass des Heiligen Geistes hat, hat auch jeder verschiedene Gaben und Dienste (1. Korinther 12, 13-14). Niemals hat jemand alle Gaben, denn Gott hat es den Gliedern der Gemeinde verordnet, gegenseitig voneinander abhängig zu sein.
    Jesus aber wurde der Geist ohne Mass gegeben.

    In der Schrift bedeutet die Zahl Sieben Vollkommenheit, Vollständigkeit oder Fülle.
    Die siebenfache Natur des Heiligen Geistes in Jesaja 11,2 ist daher synonym mit der Fülle in Johannes 3, 34.
    Sie entspricht auch den «sieben Geistern» in Offenbarung 1, 4; 3, 1; 4, 5 und 5, 6.


    Jesaja 11,1.2 lehrt:

    • Der Messias wird ins Haus Davids geboren.
    • Der Messias wird nicht geboren, bevor das Haus David wieder zu dem Zustand der Armut zurückgekehrt ist, in dem es während der Tage von Davids Vater Jesse war. Der Messias wird in einem Haus der Niedrigkeit geboren werden.
    • Der Messias wird die siebenfache Fülle des Heiligen Geistes haben und demgemäss handeln.







    Jesaja 40, 3-5
    Der Herold des Königs


    Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet Jehova den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden; denn die Herrlichkeit Jehovas soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn Jehovas Mund hat es geredet.

    Diese Verse beschäftigen sich nicht mit dem Messias persönlich, sondern mit seinem Vor-Läufer.
    Zur Zeit der Antike wurde jeweils ein Herold oder Vor-Läufer ausgesandt, um den Weg von Hindernissen zu befreien oder etwaige Löcher im Strassenbelag zu reparieren vor der Reise des Königs. Diese Passage stellt fest, dass ein Vor-Läufer der Ankunft des messianischen Königs vorangehen wird wie bei jedem anderen antiken König auch. Im Neuen Testament werden diese Wort speziell auf Johannes den Täufer angewandt, dessen Worte im vorangegangenen Abschnitt zitiert worden sind.


    Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes und sprach: Tut Busse, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Und er ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat und gesprochen: «Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg und macht richtig seine Steige!» Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und das ganze jüdische Land und alle Länder an dem Jordan und Hessen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.

    Vgl. auch Mk 1, 2-8; Lk 1, 5-80 (besonders Vers 76); Lk 3, 1-20 (besonders Verse 4-6) und Joh 1, 6-8.15-36 (besonders Vers 23).

    Jesaja 40, 3-6 lehrt:
    • Der Messias würde einen Vor-Läufer oder Herold haben, der Vorbereitungen für seine Ankunft trifft.


    Die «Knecht-Gottes-Abschnitte» in Jesaja (sog. Ebed
    Jahwe-«Lieder») Jesaja 42,1-6
    Der Diener Jahwes


    Siehe, das ist mein Knecht, ich erhalte ihn, und mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das zerstossene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrhaftig halten lehren. Er wird nicht matt werden noch verzagen, bis dass er auf Erden das Recht anrichte; und die Inseln werden auf sein Gesetz warten.

    So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk, so darauf ist, den Odem gibt, und den Geist denen, die darauf gehen: Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und habe dich bei deiner Hand gefasst und habe dich behütet und habe dich zum Bund unter das Volk gegeben, zum Licht der Heiden.

    Eine von Jesajas bevorzugten Bezeichnungen für den Messias ist der Ausdruck «Diener» [«Knecht»]. Dieser messianische Titel findet sich durchgehend in den Kapiteln 42 bis 66 im Buch Jesaja. Dies ist die erste von fünf «Diener»-Passagen, die wir studieren werden. Jede dieser fünf Passagen betont einen anderen Aspekt der Person des Messias. Die unterschiedlichen Aussagen können detailliert werden wie unten aufgelistet.

    Vers 1 macht vier Aussagen:

    1. Er ist der Diener Jahwes.

    Das ist das Thema des Markusevangeliums.
    Jeder der vier Evangelien Autoren hat für eine andere Zuhörerschaft geschrieben und unterschiedliche Aspekte des Lebens Jesu betont.
    Matthäus betont die Königlichkeit des Messias - Jesus, der König der Juden.
    Lukas, der Arzt, beschäftigt sich mit dem Menschsein Jesu — Jesus, der Messias, der Menschensohn.
    Johannes konzentriert sich auf die Göttlichkeit des Messias — Jesus, der Sohn Gottes.
    Markus sieht Jesus vor allem als den Diener Gottes. Er geht genauer auf diejenigen Aspekte des Lebens Jesu ein, die am besten die Art und Weise demonstrieren, auf die Jesus die Aufgaben, die ihm gegeben worden waren, perfekt erfüllt hat, wie sie in den Propheten und besonders in den «Diener»-Stellen bei Jesaja beschrieben sind.

    2. Er ist Jahwes Erwählter, an dem Jahwe grosse Freude haben wird.


    3. Er ist mit dem Geist gesalbt.
    Das ist wieder eine Bestätigung von Jesaja 11,2.

    4. Er wird den Heidennationen Gutes tun.
    Obwohl der Messias vor allem für die jüdische Nation kommt, wird es auch einen Weg geben, auf dem die Heiden (die Nationen) ebenfalls davon profitieren werden. Das wird hier nicht erklärt, wird aber in Jesaja 49, 6, unserer nächsten Passage, weiter entwickelt.

    Die meisten Rabbiner, ausser Rashi, sahen dies als messianisch an.

    Targum
    «Siehe mein Diener, der Messias, ich will ihn nahe ziehen, mein Erwählter, in dem meine Memra (10) sich freut.»

    Rabbi David Kimchi

    «Siehe mein Diener... Das ist König Messias.»

    Vers 2
    beschreibt die Art und Weise, in der er sich benehmen wird. Der Messias wird kein Strassenprediger sein. Die Evangelien beschreiben Jesus als vorrangig in den Synagogen predigend. Er lehrte auch grosse Gruppen von Leuten auf den Hügeln, aber das waren Leute, die zu ihm kamen, die ihn suchten. Zu keiner Zeit hat Jesus absichtlich Aufmerksamkeit auf den Strassen der Städte gesucht, sondern vielmehr war es so, dass ihm sein Ruf vorauseilte, und dass es Massen gab, die kamen und nach ihm suchten. Das soll nicht bedeuten, dass irgend etwas verkehrt daran wäre, auf der Strasse zu predigen. Das Neue Testament ermutigt im Gegenteil sogar dazu und beschreibt, dass die Apostel das getan ha ben, aber es war nicht die Art, wie der Messias handelte.
    Vers 3
    betont seine Charakterzüge. Er wird geprägt sein von Barmherzigkeit, Wahrheit und Gerechtigkeit. Diejenigen, die zu ihm kommen, um Hilfe zu finden, werden angenommen und mit grosser Freundlichkeit behandelt werden.
    Vers 4
    lehrt, dass der Messias am Ende sein Ziel nicht verfehlen und nicht entmutigt werden wird. Es wird zwar Entmutigungen auf dem Weg geben, wie wir in der nächsten Passage sehen werden, aber sie werden nur zeitweilig sein. Alle Zielsetzungen für sein Erstes Kommen werden erreicht werden.
    Die Verse 5-6
    erklären, dass das Kommen des Messias für zwei Gruppen von Menschen zum Vorteil sein wird. Erstens wird der Messias der «Bund des Volkes», also derjenige sein, der Gottes bundesmässige

    -------------------
    (10) Meine Memra = mein Wort oder meine Person.


    Verheissungen an Israel erfüllt. Zweitens wird er das «Licht für die Nationen» sein, derjenige, der das Licht der Erlösung zu den Heiden bringt.

    Jesaja 42, 1-6 lehrt:
    • Der Messias würde vom Heiligen Geist gesalbt werden.
    • Der Messias würde sich in Sanftmut und Freundlichkeit verhalten.
    • Obwohl die Mission des Messias den Anschein haben würde, als ob sie mit einem Fehlschlag endete, würde sie in Wirklichkeit doch ein völliger Erfolg sein (der Erfolg seiner Mission erforderte nämlich seinen Tod).
    • Die Mission des Messias schliesst die Errettung der Heiden mit ein.

    Jesaja 49,1-13
    Die Entmutigung des Dieners


    Höret mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf! Jehova hat mich gerufen von Mutterleib an; er hat meines Namens gedacht, da ich noch im Schoss der Mutter war, und hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes Schwert; mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt; er hat mich zum glatten Pfeil gemacht und mich in seinen Köcher gesteckt und spricht zu mir: Du bist mein Knecht Israel, durch welchen ich will gepriesen werden. Ich aber dachte, ich arbeite vergeblich und brächte meine Kraft umsonst und unnütz zu, wiewohl meine Sache des Herrn und mein Amt meines Gottes ist. Und nun spricht Jehova der mich von Mutterleib an zu seinem Knechte bereitet hat, dass ich soll Jakob zu ihm bekehren, auf dass Israel nicht weggerafft werde (darum bin ich Jehova herrlich, und mein Gott ist meine Stärke), und spricht: Es ist ein Geringes, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an der Welt Ende. So spricht Jehova, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu der verachteten Seele, zu dem Volk, das man verabscheut, zu dem Knecht, der unter den Tyrannen ist: Könige seilen sehen und aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um Jehovas willen, der treu ist, um des Heiligen in Israel willen, der dich erwählt hat. So spricht Jehova : Ich habe dich erhört zur gnädigen Zeit und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich behütet und zum Bund unter das Volk gestellt, dass du das Land aufrichtest und die verstörten Erbe austeilest; zu sagen den Gefangenen: Geht heraus! und zu denen in der Finsternis: Kommt hervor! dass sie am Wege weiden und auf allen Hügeln ihre Weide haben. Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird keine Hitze noch Sonne stechen, denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie an die Wasserquellen leiten. Ich will alle meine Berge zum Wege machen, und


    meine Pfade sollen gebahnt sein. Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene von Mitternacht und diese vom Meer und jene vom Lande Sinim. Jauchzet, ihr Himmel, freue dich, Erde, lobet, ihr Berge, mit Jauchzen; denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.

    Dies ist die zweite der fünf «Diener»-Passagen in Jesaja.
    Die erste Passage, 42, 1-6, hat den Diener vorgestellt. Dieser Abschnitt, 49, 1-13, sagt uns jetzt mehr über die Mission des Dieners und entfaltet die Verheissung in Jesaja 42, dass er einen Segen zu den Heiden bringen werde. Das wird aus seinem anfänglichen Abgelehnt werden von der Nation Israel folgen, obwohl die Versicherung gegeben wird, dass er am Ende von Israel angenommen werden wird.

    Die Verse 1-4 betonen eine zeitweilige Entmutigung im Leben des Messias. In Vers 1 werden die Worte des Messias selbst prophetisch von Jesaja gesprochen. Er sagt, dass er schon von seiner Empfängnis selbst an eine spezifische Mission von Gott gegeben bekommen hat (im Neuen Testament, in Matthäus 1,21, wird uns berichtet, dass der Engel zur Zeit von Marias Empfängnis sagte «... du hast ihn Jesus zu nennen, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden»). Hier haben wir wieder eine Bezugnahme zu einer Mutter, aber nicht zu einem Vater, was wiederum mit der Prophezeiung der Jungfrauengeburt in Jesaja 7,14 übereinstimmt.

    In Vers 2 ist der Messias speziell berufen und ausgerüstet worden für seine Aufgabe.

    In Vers 3 wird der Diener Jahwes «Israel par excellence>^ genannt, weil er der einzige Jude ist, der vollständig und perfekt das mosaische Gesetz erfüllt.

    Es ist in Vers 4, dass die Bemerkung über die Entmutigung kommt. Wie auch anderswo zu sehen ist, wird der Diener trotz seiner Vollkommenheit abgelehnt werden, und das ist es, was seine Traurigkeit hervorruft. Aber trotzdem hat er noch Hoffnung: «Meine Belohnung ist bei meinem Gott.» Vom neutestamentlichen Standpunkt aus ist der einzige Ort, an dem sich das erfüllt haben kann, der Garten von Gethsemane. In den Evangelien ist ein Grund für seine Entmutigung seine Angst, den geistlichen Tod zu erleben, und er betet, dass der Kelch von Gottes Zorn an ihm vorbeigehen möge (Matthäus 26, 38.39 und Markus 14, 34- 6).

    Jesaja 49 betont
    aber auch noch einen zweiten Grund zur Entmutigung. Obwohl er für dreieinhalb Jahre am Volk Israel gedient hat, obwohl er als ihr Messias gekommen ist, lehnt ihn die jüdische Nation trotzdem ab. Der Herr antwortet mit Worten der Ermutigung in den Versen 5-6. Er beginnt in Vers 5, indem er den ursprünglichen Auftrag des Messias zusammenfasst:


    1. Israel zu geistlicher Errettung zu bringen.
    2. Das verstreute Israel zu physischer Wiederherstellung zu sammeln.

    Wenn aber gegeben ist, dass Israel den Diener abgelehnt hat, wie können diese Zielsetzungen erreicht werden? Der Herr fährt fort in Vers 6, indem er dem Diener ein drittes Ziel gibt:

    3. Ein Licht für die Heidennationen zu sein und ihnen die Errettung zu bringen.

    Israels Ablehnung des Messias bei seinem Ersten Kommen ist Teil von Gottes Plan. Es braucht keine Quelle für Entmutigung zu sein. Es war immer Gottes Plan, dass die ersten beiden Ziele für eine Zeitperiode beiseite gesetzt würden, damit die Erlösung zu den Heiden ausgehen könne. Schon in Jesaja 42, 1 war bemerkt worden, dass die Heiden irgendwie vom Kommen des Messias profitieren würden - jetzt wird uns genau gesagt, wie.

    Vers 7a
    bestätigt, dass Israel den Messias ablehnen wird, aber Vers 7b fährt damit fort, zu erklären, dass die Ablehnung nur für eine bestimmte Zeit sein und der Messias eines Tages angenommen werden wird.

    In Vers 8 wird, wenn die Mission des Messias bei den Heiden abgeschlossen ist, die abschliessende Wiederherstellung Israels kommen. Der Rest der Passage bis Vers 13 geht näher auf diese schlussendliche Wiederherstellung ein. Der Messias wird der Bund für das Volk (Singular, gemeint ist Israel) werden und zeigen, dass sie ihn endlich akzeptiert haben. Mit Israels Annahme des Messias kommt die Versammlung der verstreuten Ju den, in Vers 12 sogar von so weit weg wie Sinim. «Sinim» ist das moderne hebräische Wort für «China», aber es ist unsicher, ob das auch die Bedeutung im Alten Testament war. Das Wort beinhaltet auf jeden Fall etwas im Fernen Osten. Also werden, wenn es Juden im Fernen Osten gibt, auch diese wieder versammelt. Es ist interessant, anzumerken, dass zu der Zeit, als Jesaja dies schrieb, das jüdische Volk noch nicht vom Land weg verstreut war und dass China, oder irgendwo im Fernen Osten, der aller letzte Ort gewesen wäre, um nach einem Juden zu suchen. Zur gegenwärtigen Zeit wird Jesus als Messias immer noch von Israel abgelehnt. Es wird oft gesagt, dass Jesus, wenn er wirklich der Messias gewesen wäre, von den jüdischen Führern seiner Zeit willkommen geheissen worden wäre. Diese Passage macht es aber klar, dass dies das genaue Gegenteil der Wahrheit ist. Jeder Mann, der von der jüdischen Führung als Messias bejubelt wurde, hat sich als falscher Messias erwiesen.

    Jesaja sagt spezifisch, dass der Messias - zunächst - abgelehnt werden wird. Die Ablehnung wird als eine der Beglaubigungen der Messianität festgestellt. Israels Ablehnung Jesu als Messias stärkt in Wirklichkeit seinen Anspruch darauf, der Messias zu sein. Der Zweck der Ablehnung lag darin, dass Gott die Erlösung zu den Hei den bringen konnte. Für eine begrenzte Zeit würde es mehr heidnische als jüdische Gläubige geben. Im Neuen Testament, in Apostelgeschichte 15, 14, heisst es, dass Gott «von den Heiden ein Volk für sich selbst nimmt». In Römer 11, 25-26 heisst es, dass das weitergehen wird, «bis die Vollzahl der Heiden hereingekommen ist. Und so soll ganz Israel gerettet werden ...» (Man beachte, dass diese Dinge von den jüdischen Führern der ersten jüdischen Kirche in Jerusalem geschrieben wurden). Die gegenwärtige Zeit wird weitergehen, bis die Kirche zahlenmässig voll ständig ist, zu welchem Zeitpunkt dann die Entrückung eintreten wird. Gott wird sich dann mit Israel beschäftigen, und wie Paulus oben sagt, wird «ganz Israel gerettet werden». Paulus baut auf dem auf, was in Jesaja 49, 7 geschrieben steht. In der ersten Hälfte des Verses muss der Messias von Israel verachtet und verabscheut werden, ist aber zu späterer Ehre und Ruhm bestimmt, dazu, von Königen und Prinzen weltweit verehrt zu werden.

    Jesaja 49, 1-13 lehrt:

    • Das Erste Kommen des Messias würde von Israel abgelehnt werden.
    • Für eine gewisse Zeit wird die Botschaft von der Erlösung durch den Messias ausgehen zu den Heiden.
    • Am Ende wird Israel den Messias annehmen; Er wird ihr neuer Bund werden.
    • Israels Annahme des Messias wird die Wiederversammlung aller Ju den ins Land Israel ankündigen.

    Jesaja 50, 4-9
    Die Ausbildung des Dieners


    Der HERR HERR hat mir eine gelehrte Zunge gegeben, dass ich wisse mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre wie ein Jünger. Der HERR Jehova hat mir das Ohr geöffnet; und ich bin nicht ungehorsam und gehe nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Aber der HERR HERR hilft mir; darum werde ich nicht zu Schanden. Darum habe ich mein Angesicht dargeboten

    Messianische Christologie 83

    wie einen Kieselstein; denn ich weiss, dass ich nicht zu Schanden werde. Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir hadern? Lasst uns zusammentreten; wer ist, der Recht zu mir hat? Der komme her zu mir Siehe, der HERR Jehova hilft mir; wer ist, der mich will verdammen? Siehe, sie werden allzumal wie ein Kleid veralten. Motten werden sie fressen.

    Das Neue Testament gibt uns einen Bericht davon, wie der 12jährige Jesus den Tempel in Jerusalem zum ersten Mal besucht (Lk 2, 41-50). Im Alter von 12 Jahren war Jesus bereits völlig vertraut mit den hebräischen Schriften und fähig, tiefe geistliche Dinge mit den leitenden Theologen seiner Zeit zu debattieren. Ausserdem antwortet er, als seine Mutter ihn zurechtweist, weil er im Tempel geblieben war: «Hast du nicht gewusst, dass ich in meines Vaters Haus sein würde?» Diese eine Aussage zeigt, dass Jesus im Alter von 12 Jahren bereits wusste, dass nicht Josef, sondern Gott sein Vater war und deswegen verstand, dass er der Messias Israels war.

    Da es klar ist, dass Jesus in seinem Menschsein nicht allwissend war, wie hat er dann sein Wissen und seine Gelehrtheit erworben? Das Neue Testament erklärt das nicht. Es gibt einige Aspekte von Jesu Leben, die nur im Alten Testament offenbart werden - das hier ist einer davon.


    Jesaja 50,4-9
    gibt uns ein Bild des Lernprozesses, den Jesus durchlief. Vers 4 beschreibt das Lernen oder diszipliniert werden des Dieners. Während seiner Kindheit in Nazareth wurde Jesus jeden Morgen von seinem Vater in den frühen Morgenstunden aufgeweckt, um Unterweisung zu empfangen. So hat Jesus gelernt, wer er war, was seine Mission war und wie er demgemäss zu handeln und zu reagieren hatte.

    In Vers 5 wird uns gesagt, dass Jesus alles gelernt hatte, was von ihm gefordert wurde, dass er leiden und sterben musste. Zu der Zeit, als Jesu Dienst öffentlich wurde, war er nicht rebellisch und zog sich nicht zurück. Als die Zeit kam (Vers 6), hat er sich willig seinen Folterern überlassen. Die Misshandlungen, die hier beschrieben werden, finden sich auch voll ständig in den Evangelien sowohl während seiner religiösen wie auch zivil rechtlichen Prozesse wieder.


    Als er aber solches redete, gab der Diener einer, die dabeistanden, Jesus einen Backenstreich und sprach: Sollst du dem Hohenpriester also antworten? Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise es, dass es böse sei; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich? Joh 18, 22.23 84



    Die Männer aber, die Jesum hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, verdeckten ihn und schlugen ihn ins Angesicht und fragten ihn und sprachen: Weissage, wer ist's, der dich schlug? Und viele andere Lästerungen sagten sie wider ihn, Lk 22, 63-65

    Da fingen an etliche, ihn zu verspeien und zu verdecken sein Angesicht und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht. Mk 14, 65

    Da gab er ihnen Barabbas los; aber Jesus liess er geisseln und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt würde. Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesus zu sich in das Richthaus und sammelten über ihn die ganze Schar und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Kniee vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüsset seist du, der Juden König! und spieen ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt. Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm seine Kleider an und führten ihn hin, dass sie ihn kreuzigten. Mt 27,26-31

    Die Kriegsknechte aber führten ihn hinein in das Richthaus und riefen zusammen die ganze Schar und zogen ihm einen Purpur an und flochten eine Dornen Krone und setzten sie ihm auf, und fingen an, ihn zu grüssen: Gegrüsset seist du, der Juden König! Und schlugen ihm das Haupt mit dem Rohr und verspeiten ihn und fielen auf die Kniee und beteten ihn an. Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen seine eigenen Kleider an und führten ihn aus, dass sie ihn kreuzigten. Mk 15,16-20

    In den Versen 7-9 ist Jesus fähig, die Leiden zu ertragen, die zu seinem Tod führten (obwohl sein Tod hier nicht ausdrücklich erwähnt wird), weil er weiss, dass durch das alles hindurch Gott bei ihm ist.

    Jesaja 50, 4-9 lehrt:
    • Der Messias würde eine besondere Ausbildung von Gott, dem Vater empfangen.
    • Das Erste Kommen des Messias würde von Leiden charakterisiert sein.
    • Der Messias würde dann gehorsam sein, indem er sich der physischen Misshandlung aussetzt.

    Jesaja 52,13-53,12
    Das Leiden des Gottesknechtes


    Die entscheidendste Passage Im ganzen Buch Jesaja Ist 52, 13 - 53, 12. Dieser lange Abschnitt von Jesaja Ist so klar In seiner Beschreibung des leidenden Messias, dass er enorme Probleme für die Lehrer des orthodoxen Judentums hervorgerufen hat. Es Ist heute recht gängig, Rabbiner sagen zu hören, dass diese Passage nicht vom Messias spricht, sondern vom Volk Israel, das In einer heidnischen Welt leidet. Sie können sogar so weit gehen, dass dies schon Immer der traditionelle Standpunkt des Judentums gewesen sei. Aber an diesem Punkt sind sie gänzlich von der Unwissenheit Ihrer Zuhörer abhängig. Alle antiken jüdischen Schriften - die Mischna, die Gemara, (der Talmud), die Midraschim und viele andere - alle sehen diesen Teil der Schrift als auf die Person des Messias bezogen an. Der erste Rabbi, der etwas anderes vorschlug, war RashI, und zwar etwa um 1050 n. Chr. Jeder Rabbiner vor RashI ohne Ausnahme hatte diesen Abschnitt als Beschreibung des Messias angesehen. Als RashI seinen Vorschlag, dass dieser Text vom Volk Israel spreche, das erste Mal vorbrachte, löste er damit eine scharfe Debatte unter seinen Zeltgenossen aus. Der bekannteste von Ihnen war Rambam (vielleicht besser bekannt als Malmonides). Rambam stellte sehr klar fest, dass RashI völlig Unrecht hatte. Indem er sich gegen den traditionellen jüdischen Standpunkt stellte."

    Als christliche Evangelisten In grösserem Umfang diese Passage zu be nutzen begannen, besonders vom frühen 19. Jahrhundert an, sah eine steigende Anzahl von Rabbinern In Rashis Anschauung eine attraktive Art, der christlichen Lehre entgegenzutreten. Wenn man den Abschnitt durch liest, wird man merken, dass es darin einige Aussagen gibt, die unmöglich auf die Nation Israel bezogen werden können. Dieser Textabschnitt wird In den Synagogen nicht verlesen; die öffentliche Lesung von Jesaja springt von Jesaja 52 zu Jesaja 54.

    Vorher, In Jesaja 49, war nämlich ausgesagt worden, dass der Messias zunächst von Israel abgelehnt, schliesslich aber In einem späteren Stadium angenommen werden würde. Diese Passage von Jesaja beschäftigt sich mit dem endgültigen Anerkannt werden - das Immer noch In der Zukunft Hegt - wenn die Führer Israels sich zu Ihrem Versagen beim Ersten Kommen des Messias bekennen und Ihr nationales Schuldeingeständnis

    -------------

    11 Siehe Anhang 2 In einer späteren Ausgabe von FUNDAMENTUM für Details zu diesen rabbinischen Quellen.


    mit genau den genannten Worten machen werden.'^ Die Beschreibung des Messias wird damit an dieser Stelle nicht im Sinne von etwas gege ben, was noch in der Zukunft liegt. Vielmehr handelt es sich um einen Rückblick auf das Erste Kommen, vorgenommen von einem bestimmten Punkt der Zukunft aus, nämlich unmittelbar vor dem Zweiten Kommen des Messias. Der ganze Abschnitt lässt sich leicht in fünf Teile gliedern, von denen jeder drei Verse hat. Die erste Zeile jedes Abschnitts dient dabei als Titel.

    Siehe, mein Knecht wird erhöht werden—52,13-15
    In den Versen 13,14 und 15 von Kapitel 52 finden wir eine Zusammenfassung des gesamten Kapitels 53; die Verse 1-12 von Kapitel 53 gehen dann näher auf diese drei Verse ein.

    Was in Vers 13 betont wird ist die Erhöhung des Messias, spricht von seiner Himmelfahrt und seinem Sitzen zur rechten Hand Gottes des Vaters. «Erhöhung» meint dabei Jesu Auferweckung, «aufgehoben» beschreibt seine Himmelfahrt und «sehr hoch» spricht von seinem Sitzen zur rechten Hand Gottes des Vaters. Indem auf den Messias als den Knecht Bezug genommen wird, verbindet Jesaja ihn mit den vorhergehenden Passagen über den Knecht Jahwes. In 42,1-6 hat Jesaja die Mission des Dieners beschrieben; in 49, 1-13 wird erklärt, dass diese Mission von Schwierigkeiten begleitet wird; in 50, 4-9 war zu sehen, wie der Knecht körperlich leidet, aber nicht stirbt, und es wurde kein Grund für sein Leiden angegeben. Jetzt aber, in 52, 13 - 53, 12, wird offenbart, dass seine körperlichen Leiden zu seinem Tod führen werden und dass der Grund für sein Leiden und seinen Tod genannt werden wird.

    Zusammenfassung:
    Der Diener wird weise handeln und seine Handlungen werden ihm eine Position der Ehre einbringen.

    Vers 14 erklärt, dass der Messias vor seiner Erhöhung Demütigung erleiden muss. Sein Leib war so schwer verunstaltet worden, dass er nicht mehr länger menschlich aussah. Bei den Leiden Jesu ist das während des Geisseins geschehen. Die 40 Schläge wurden mit einer mehrbändigen Peitsche gegeben, wobei an jedem Band ein Nagel oder ein Stück Glas befestigt war. Dadurch wurde ihm das Fleisch buchstäblich von den Knochen gerissen, und zwar nicht nur vom Rücken, sondern auch darüber hinaus von allen Teilen des Körpers. Es gab viele, die nie gekreuzigt wurden, weil sie das Ausgepeitschtwerden am Anfang nicht überlebten. Am

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    12 Siehe Handbuch der Biblischen Prophetie, Asslar: Schulte + Gerth, 1983 (Band 1) S 291.


    Ende seiner Geisselung, als Pilatus sagte: «Seht den Mensch», war Jesus so entstellt, dass er kaum noch als Mensch zu erkennen war.

    Zusammenfassung: Der Knecht wird leiden und schrecklich entstellt werden. Entgegen dem entsetzlichen Leiden von Vers 14 hält Vers 15 aber fest, dass der Messias schlussendlich zu Erfolg und Sieg vorherbestimmt ist. Diejenigen, die ihn verspottet haben, werden von ihm zum Schweigen gebracht werden. Ein Tag wird kommen, an dem sich ihre Münder schliessen vor Staunen über ihn. Zusammenfassung: Das Leiden des Dieners wird am Ende das schweigende Staunen der Führer der Welt erringen, wenn sie beginnen, den Sinn seines Leidens zu verstehen.

    Mit diesem Überblick geht Kapitel 53 jetzt genauer auf diese Punkte ein.

    Wer hat unserer Botschaft geglaubt?- 53,1-3

    Die Betonung in Vers 1 liegt auf dem Unglauben Israels. Sie haben der Botschaft nicht geglaubt, der Botschaft nämlich, dass Jesus der Messias ist. Jesaja nennt den Messias ausser «der Knecht Jahwes» auch «den Arm Jahwes», so wie hier. Früher, in Kapitel 40,10, hat Jesaja verkündigt, dass dieser Arm für Gott herrschen wird; in 51, 5 heisst es, dass die Hei den dem Arm vertrauen werden; 51, 9 erklärt, dass der Arm erlösen wird und 52, 10 stellt fest, dass er die Rettung bringen wird. Jetzt, in 53, 1, offenbart Jesaja die Identität des «Armes»: Er ist der Diener Jahwes, der Messias.

    Zusammenfassung:
    Israel drückt Überraschung aus über das, was gerade in 52,13-15 festgestellt worden war.

    Einige Gründe für diesen Unglauben werden in Vers 2 gegeben. Es gab nichts über sein Erstes Kommen, was ungewöhnlich aussah. Er wurde in einem gewöhnlichen - tatsächlich recht armen — Umfeld geboren. Das ist eine Bestätigung von Jesaja 11,1. Ausserdem gab es nichts, was an sei ner äusseren Erscheinung dazu gedient hätte, Menschen zu ihm zu ziehen. Diese Aussage protestiert gegen die Porträts und Darstellungen Je su, die so oft zu sehen sind. Jesus war ein jüdischer Mann mit einem jüdischen Bart, dunklen Augen und wahrscheinlich nicht besonders gross. Gemäss diesem Vers war er nicht besonders gutaussehend.
    Zusammenfassung:
    Israel bekennt, dass es dann, als der Messias bei ihm war, nichts an seiner äusseren Erscheinung festgestellt hat, das es zu

    88 Messianische Christologie

    ihm hingezogen hätte; seine Kindheit und Jugend waren nicht anders als die von anderen.

    In Vers 3 wird uns gesagt, dass sein ganzes Leben von Ablehnung und Leiden gekennzeichnet war. Menschen haben sich von ihm abgewandt, und zu keiner Zeit wurde ihm der Respekt entgegengebracht, der einem König gebührt.

    Zusammenfassung:
    Im Gegenteil, er wurde verachtet und abgelehnt und im allgemeinen taten die Leute ihr Bestes, um ihm aus dem Weg zu gehen.

    Jedoch hat er unsere Leiden getragen und unsere Sorgen auf sich geladen—53, 4-6
    Die Betonung in Vers 4 liegt auf dem stellvertretenden Charakter des Leidens des Messias. Zu der Zeit (Vers 4b) hat Israel das nicht verstanden, sondern stattdessen seine Leiden als Strafe Gottes angesehen. Er wurde als jemand angesehen, der für seine eigenen Sünden litt, nicht für diejenigen anderer.

    Zusammenfassung:
    Die Nation, die ihn, den Diener, vorher verachtete, erkennt nun, dass er stellvertretend gelitten hat. Sie dachten, daß er für seine eigenen Sünden leide, verstehen jetzt aber, daß er für ihre Sünden gelitten hat.

    Aber dann, in Vers 5, erkennen sie, dass «er für unsere Übertretungen durchbohrt und für unsere Ungerechtigkeit zerbrochen wurde», dass sein Tod tatsächlich stellvertretend geschah, so dass «durch seine Wunden wir geheilt sind».


    Zusammenfassung: Die Nation bekennt, dass die stellvertretenden Leiden Versöhnung und geistliche Heilung brachten, denn Er war die Strafe für ihre Sünden.

    Der Messias litt nicht für seine eigenen Sünden, sondern, wie es in Vers 6 heisst, «der Herr legte auf ihn unser aller Schuld». Der Messias litt für die Sünden Israels.


    Zusammenfassung:
    Israel bekennt, dass sie es waren, die gesündigt haben und in die Irre gingen, und dass Gott die Ungerechtigkeit Israels auf den Diener legte, der deswegen gelitten hat.

    Man beachte die Pronomen in dieser ganzen Passage: «Wir», «unser» usw. Jesaja war nicht ein Heide, sondern ein Jude, der zu einer jüdischen Nation sprach. Die Pronomen bedeuten, dass Jesaja und die Juden ein geschlossen sind, sie können sich nicht auf Heiden beziehen. Ausserdem


    Messianische Christologie 89

    kann man von keinem der Dinge, die hier über diese Einzelperson ausgesagt werden, behaupten, es bezöge sich auf die Nation Israel. Jesaja spricht ganz klar von nur einer Person. Die Nation wird nur in den Fürwörtern mit eingeschlossen.

    Er wurde gequält und bedrückt, aber doch öffnete er seinen Mund nicht—53, 7-9

    Gemäss Vers 7 bleibt der Messias während seiner Anfechtung stumm. Das stimmte bei Jesus sowohl bei seinen jüdischen als auch römischen Prozessen (Mt 26, 63; 27, 12-14; Lk 23, 9). Er äusserte keine Worte gegen die vielen Anklagen, die gegen ihn vorgebracht wurden. Das kann man kaum von Israel behaupten. Zum einen ist Israel nicht still geblieben in seinen Leiden; vielmehr hat es viele Bücher verfasst, in denen es seine Leiden beschreibt und die Verantwortlichen anklagt. Der moderne Staat Israel ist nicht stumm geblieben im Angesicht des arabischen Angriffs; er hat irakische Nuklearinstallationen und palästinensische Militärcamps bombardiert. Dieser Vers über Leiden und Stummbleiben kann nicht auf die Nation Israel angewandt werden, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart. Aber er passt auf die Person des Messias.
    Zusammenfassung:
    Der Diener hat sich demütig dem Leiden und der ungerechten Behandlung unterworfen und hat nichts gesagt, sei es zu seiner Verteidigung oder zu irgendeiner Beschwerde.

    In Vers 8 unterzieht er sich einem Gerichtsprozess, in dem er zum Tode verurteilt wird. Dann wurde er «abgeschnitten» — legal exekutiert - aber er hat diese Strafe des Gesetzes für «die Übertretung meines Volkes, dem der Schlag galt» erlitten. Er wurde für die Übertretungen des Volkes exekutiert. «Übertretung» ist ein Begriff für Sünde, der das Brechen des Gesetzes betont. Dieser eine, der der Messias ist, ist sicherlich zu unter scheiden von «meinem Volk», was Israel meint. Durch das ganze Alte und Neue Testament hindurch ist «mein Volk» immer eine Bezugnahme auf Israel. Der Messias wird wegen der Sünden Israels umgebracht werden. Hier wird zum ersten Mal in der Heiligen Schrift ausdrücklich festgestellt, dass der Messias sterben muss. Es hat zwar auch vorher schon viele Erwähnungen seines Leidens gegeben, aber es war niemals vorgebracht worden, dass er werde sterben müssen. Es ist wichtig, festzustellen, dass die Prophetien über den Messias im Sinne einer fortschreitenden Offenbarung aufeinander aufbauen.

    Zusammenfassung: Nach einem Gerichtsprozess und dem Urteil wurde der Knecht zur Exekution gebracht und Israel begriff nicht, dass er für die Sünden des Volkes starb.

    90 Messianische Christologie

    Vers 9 spricht vom Begräbnis des Messias. Nachdem er als Krimineller exekutiert worden ist, würde man erwarten, dass er auch das Grab eines Verbrechers bekommen würde. Aber Gott schreitet ein und, obwohl er ungerecht und entehrend bei seiner Exekution behandelt wurde, wird er doch, wie es ihm gebührt, in eine ehrenvolle Grabstätte gelegt, in die Grabkammer eines reichen Mannes, nämlich Josefs von Arimathäa (Mt 27, 57-60). Gott hat das so angeordnet, weil «da keine Verführung in sei nem Munde war», sein Tod war rein stellvertretender Natur. Zusammenfassung: Dem Diener wurde zwar das Grab eines Kriminellen zugewiesen, aber aus der göttlichen Gerechtigkeit heraus wurde er statt dessen in der Grabkammer eines reichen Mannes beigesetzt.

    Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen 53, 10-12

    Beachten wir, wer in Vers 10 schlussendlich verantwortlich ist für den Tod des Messias. Es sind weder die Juden noch die Römer, sondern es ist Jahwe selbst. Es war Gottes Wille, ihn zu zerschlagen und Gott selbst war es, der «seine Seele zu einem Sündopfer machte». Der einzige, der dazu fähig ist und die Macht hat, der Welt Rettung zu bieten, ist Gott. Der Tod des Messias war weder zufällig noch der Macht der Umstände zuzu schreiben, sondern er war Teil von Gottes göttlichem Plan. Es ist ein biblisches Prinzip, dass es keine Vergebung für Sünden gibt, ohne dass dabei Blut vergossen wird. Als zeitlich begrenzte Massnahme war ein System von Tieropfern eingerichtet worden, aber diese Opfer haben die Sünde nur bedeckt, sie haben sie nicht entfernt. Und sogar diese Bedeckung dauerte jeweils nur ein Jahr, bis zum nächsten Jörn Kippur, dem nächsten Versöhnungstag. Aber der Messias würde das endgültige Sündopfer sein, dasjenige Opfer nämlich, das die Sünde ein für allemal entfernt, und derjenige, der für dieses Opfer sorgt, ist Gott selbst. Gott ist derjenige, der schlussendlich verantwortlich ist für den Tod des Messias. (13)

    Und dann kommt eine merkwürdige Zeile. «Er wird Nachkommen sehen, er wird seine Tage verlängern ...» Wenn er umgebracht worden ist, wie kann er dann seine geistlichen Nachkommen sehen? Wenn er tot ist, wie können seine Tage verlängert werden? Der einzige Weg, auf dem diese Dinge geschehen können, ist durch die Auferstehung, die später beschrieben wird.



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    (13) Vgl. Anhang 3 in einer späteren Ausgabe von FUNDAMENTUM für eine genauere Erklärung dieser wichtigen Lehraussage.


    Messianische Christologie 91

    Nachdem uns zum ersten Mal gesagt worden ist, dass der Messias sterben wird, bekommen wir auch sofort einen klaren Hinweis darauf, dass er wieder von den Toten auferweckt wird. Nach der Auferstehung wird der Messias den Erfolg seiner Mission sehen und deswegen wird «was dem Herrn gefällt, durch seine Hand gelingen».

    Zusammenfassung:
    Gott hatte es gefallen, zuzulassen, dass der Knecht litt und starb, weil das das Mittel war, durch das Gott die Versöhnung für das Volk vollbrachte. Obwohl der Diener stirbt, wird er trotzdem seine Nachkommenschaft sehen und seine Tage werden verlängert werden.

    Auch in Vers 11 ist es wieder der Messias, der gestorben ist und fähig sein wird, das Resultat seiner Leiden zu sehen. Dadurch, dass er selbst weiss, dass er der Messias ist, der für die Sünde starb, wird er dazu fähig sein, vielen die Rechtfertigung zu bringen. Während er für alle starb, galt sein Tod aber nur denen, die glauben. Für diejenigen, die glauben, «wird er ihre Ungerechtigkeiten tragen».

    Zusammenfassung: Gott wird zufriedengestellt werden durch das Werk seines Dieners, denn er stirbt einen stellvertretenden Tod für sein Volk, und durch seinen Tod rechtfertigt er viele, indem er ihre Ungerechtigkeit trägt.

    In Vers 12 wird er endlich in sein Reich kommen, weil er «seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod». Er wurde als Sünder angesehen, ohne es aber zu sein, sondern er trug vielmehr die Sünde anderer und hat durch seinen Tod und seine Auferstehung Fürsprache für die Übertretungen anderer eingelegt. Zusammenfassung: Der Knecht wird am Ende mehr als alle anderen reich gesegnet werden, weil er um anderer willen gestorben ist, damit ihre Sünde trug und nun für sie Fürbitte tut.

    Zusammenfassung von Jesaja 52-53

    Nachdem wir diese Passage jetzt durchgelesen haben, sollte es völlig klar sein, dass diese Prophezeiung keinesfalls auf die Nation Israel angewendet werden kann. Israel ist nicht schweigend. Israel ist niemals legal vor Gericht gestellt und verurteilt worden. Israel als Nation ist nie durch eine legale Exekution gestorben. Wie schon gesagt worden ist, haben alle antiken Rabbiner ohne Ausnahme die Anschauung gehabt, dass es sich hier um eine messianische Pas sage handelt. Es gibt natürlich einen scheinbaren Konflikt zwischen Stellen wie dieser, die den Messias als leidend beschreiben, und anderen, die von ihm sagen, dass er erobert, herrscht und regiert in Jerusalem.


    Für die Gläubigen ist das leicht zu verstehen dadurch, dass der Messias zweimal kommt, einmal um zu leiden und ein zweites Mal, um sein König reich aufzurichten und in Frieden von Jerusalem aus zu regieren. Die antiken Rabbiner haben das Problem auf andere Weise gelöst, nämlich indem sie das Konzept von den zwei Messiassen aufgestellt haben. Sie haben gelehrt, dass der erste Messias, den sie «Messias, der Sohn von Josef» genannt haben, der in Ägypten gelitten hatte, kommen und in Erfüllung der Diener-Passagen sterben würde (als eine davon führten sie Jesaja 53 auf).
    Der zweite Messias, «Messias, der Sohn von David», würde dann anschliessend kommen und den ersten Messias wieder zum Leben erwecken. Daraufhin würde er dann sein Königreich aufrichten um zu herrschen und zu regieren. Sie haben die Lehre vom Tod und der Auferstehung klar anerkannt, die in den messianischen Prophezeiungen liegt, haben aber darin versagt, korrekt zu interpretieren, dass der Messias ein erstes Mal kommen musste, um für unsere Sünden zu sterben und dann ein zweites Mal kommt, um in Jerusalem zu herrschen. In zehn Punkten lässt sich zusammenfassen, warum dieser Abschnitt sich auf den Messias und nicht auf Israel beziehen muss:
    1. Das war schon die Ansicht aller antiken Rabbiner (siehe Anhang 2).
    2. Charakteristische Pronomen wie «wir», «uns», «unser» müssen sich auf Jesaja und seine jüdischen Zuhörer beziehen, während «er», «ihn», «sein» dem Messias gilt.
    3. Durch den ganzen Abschnitt hindurch wird der Knecht als Einzelperson und nicht als Nation dargestellt; es gibt keine Allegorien^" oder Personifizierungen des Dieners als Israel.
    4. In Vers 9 ist das Leiden des Dieners freiwillig, absichtlich und schweigend, was niemals für Israel zugetroffen hat.
    5. In Vers 8 stirbt der Knecht für «mein Volk», und da Jesajas Volk eben die Juden waren, wird damit klar unterschieden zwischen dem Diener und Israel.
    6. Der Diener ist ein unschuldig Leidender (Verse 4-6, 8-9), aber Israel leidet immer für seine eigenen Sünden, wie Jesaja in 1, 4-8 festgestellt hat.
    7. Der Knecht stirbt einen stellvertretenden Tod als Ersatz für uns (Verse 4-6.8.10.12), während Israel nicht stellvertretend für die Heiden leidet, sondern wegen der Heiden.

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    14 Allegorie = bildliche Darstellung eines abstrakten Begriffs.

    8. Die Leiden des Dieners bringen Rechtfertigung und geistliche Heilung für die, die sie annehmen (Verse 5b, 11b), aber Israel hat das nicht für die Heiden getan.
    9. Der Diener stirbt (Verse 8,12), aber das Volk Israel überlebt immer.
    10.Der Knecht wird wieder auferweckt (Verse 10-11), aber, da das Volk Israel niemals gestorben ist, besteht für es auch kein Bedarf einer Auferstehung.


    Jesaja 52,13 - 53,12 lehrt:
    → Der Messias wurde in einem gewöhnlichen Umfeld geboren, das keine unüblichen Züge aufwies.
    → Das Erste Kommen des Messias wird von Leiden charakterisiert wer den.
    → Der Messias wird bei seinem ersten Kommen abgelehnt werden.
    → Der Messias wird einem legalen Gerichtsprozess unterzogen und zum Tode verurteilt werden.
    → Der Messias wird getötet werden.
    → Der Messias wird in der Grabkammer eines reichen Mannes beigesetzt werden.
    → Der Messias wird auferweckt werden.
    → All die Leiden des Messias und sein Tod werden stellvertretend sein. Er starb, damit wir Leben haben können. Er starb, damit unsere Sünden von uns weggenommen werden können.
    Er starb, damit wir in eine neue Beziehung mit Gott eintreten können.
    → Der Messias wird all denen Rechtfertigung bringen, die an ihn glauben.

    Jesaja 61,1--3 Die Mission des Dieners

    Diese Prophezeiung fällt in die dritte Kategorie von messianischen Prophetien, die in der Einleitung erwähnt worden sind, nämlich diejenige solcher, die kombinierte Verweise auf Erstes und Zweites Kommen enthalten, ohne dabei einen klaren Hinweis auf den Zeitsprung zwischen beiden zu geben. Verse 1 und 2a beschäftigen sich mit dem Ersten Kommen, Verse 2b und 3 mit dem Zweiten Kommen. Das wird ganz klar anhand von Jesu Lesung dieser Passage, die im Lukasevangelium beschrieben wird:

    Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht; und als er das Buch auf gerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: «Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat. Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen. Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.» Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Lukas 4, 16-21
    Jesus las die Verse 1 und 2a und stoppte dann - diese Worte waren jetzt erfüllt worden, aber die Erfüllung des Restes des Abschnitts wartet immer noch auf seine Wiederkehr.

    Das Erste Kommen - 61, 1-2a
    Vers 1 bestätigt nochmals Jesaja 11, 2 und 42, 1. Der Messias wird mit dem Heiligen Geist gesalbt werden für seine Mission und seine Aufgabe. Diese Salbung fand im Leben Jesu bei seiner Taufe statt (Mt 3, 16). Es geschah an diesem Punkt, dass er seinen öffentlichen Dienst begann und offen beanspruchte, der Messias zu sein. Für sein Erstes Kommen ist dem Messias prophezeit, vier Dinge zu tun:

    1. Die Gute Nachricht (oder «das Evangelium») den Menschen zu predigen.
    2. Den Gefangenen Freiheit zu verkündigen. Im jüdischen Kontext waren die Nation Israel und die Juden im besonderen unter das mosaische Gesetz versklavt, weil sie unfähig waren, es zu halten. Jeder, der eine Sünde begeht, wird zum Sklaven der Sünde. Da kein Jude dazu fähig war, alle 613 Gebote vollkommen einzuhalten, waren sie versklavt unter den Fluch des Gesetzes. Jesus kam, um Freiheit und Befreiung vom Gesetz zu predigen durch den Glauben an ihn.
    3. Um denen, die gebunden sind, das Gefängnis zu öffnen. Das wird im Neuen Testament näher erklärt im Brief an die Hebräer 2,14-16. Wegen Israels Versagen unter dem Gesetz waren sie durch eine satanische Furcht vor dem Tod gebunden. Ein Teil von Jesu Mission bei seinem Ersten Kommen besteht darin, die Schlüssel des Todes und des Hades von Satan wegzunehmen, so dass derjenige, der an Jesus glaubt, Jude oder Heide, keine Angst mehr vor dem Tod haben und von dieser Furcht nicht mehr gefangen sein muss.



    4. Um das angenehme Jahr der Gnade Jahwes zu verkündigen. Oder, wie man es auch ausdrücken könnte, «die angenehme Periode der Gunst der Gnade». Mit dem Tod des Messias ist das Zeitalter des Gesetzes zu Ende gebracht worden und das Zeitalter der Gnade hat begonnen. Unter der Gnade Gottes kommt unsere Rettung einzig und allein daher, dass wir akzeptieren, dass der Messias um unsertwillen starb und wieder auferstand. Das ist eine persönliche Entscheidung, die an einem Punkt im Leben einer Person getroffen werden muss. Niemand kann im neutestamentlichen Sinn des Begriffs 'als Christ geboren werden'.

    Das Zweite Kommen - 61, 2b -3
    Dieser Aspekt liegt ausserhalb der Spannbreite dieser Studie (15)

    Jesaja 61, 1-2a lehrt:
    • Der Messias wird vom Heiligen Geist für seine Mission gesalbt werden.
    • Der Messias wird einen prophetisch predigenden Dienst haben. (Fortsetzung folgt)

    Der Autor: Dr. Arnold G. Fruchtenbaum, Lekt hpw
    Im Herrn Jesus Christus
    Hans Peter Wepf
    1. Mose 15.6
    Und er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.
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